Liebe Mitmenschen
Meine Gedanken kreisten mit innerem Druck um das Organisieren von „perfekten“ Weihnachtsgeschenken, um Zeit zu finden für das Plätzchenbacken und natürlich auch um die Erwartung romantisch glitzernde adventliche Ruhe und Entspannung zu erleben. Bei all dem war immer ein „Ich Muss“ dabei.
Und doch kam es anders: Ich bekam Corona und war vollkommen außer Gefecht gesetzt. Alle Vorhaben liefen ins Leere. Gott sei Dank!
So zwang mich mein Körper in die Ruhe, in die Entschleunigung. Jetzt erst war der Rahmen geschaffen in wirkliche Begegnung und Berührung mit mir selber und mit meinem Gott zu kommen.
Als ich alle Verpflichtungen und Erwartungen losließ, fühlte ich mich frei und es flossen wunderbare Gedanken mitsamt Gefühlen und Empfindungen an Leib und Seele – fern von meiner Krankheit, fern von meinen pflichtbewussten To-Do-Gedanken. Ich fühlte mich so befreit. Es entwickelte sich ein Gespür für mich selber, meinen Körper, meine Gedanken und meine Seele. Und ich begann, mich selber zu lieben,
Ja Advent als ein Ankommen bei mir selber ein wunderbares Spüren des Daseins Gottes. Dies zeigte sich in einer Form des Erfülltseins, das schwer zu be-greifen ist. So wurde ich zur Beschenkten.
Ich nahm in der getragenen Ruhe meine ureigenen Wünsche, meine Anliegen, meine Fähigkeiten, meine Träume und Sehnsüchte spürbar wahr.
Ich empfand große und tiefe Sicherheit und Vertrautheit und es schien, als hätte sich ein Türchen in meine Seele hinein geöffnet. Alles war vor meinem inneren Auge lichtdurchflutet. Es ist schwer, Worte dafür zu finden: ich kann es nur mit „Umwoben und Gehalten durch geschenkte und geheimnisvolle Liebe, die alles übertrifft“ beschreiben, Für mich viiiiiiiiiiel mehr als nur ein „perfektes Geschenk“. Es war als öffnete sich mir meine Lebensqualität, Freude, Trost, Motivation, usw. Mit dem Schwierigen schien sich auch einen guten und passenden Umgang zu finden. Wow!!
So wurden die Besorgungen und Aktivitäten nach meiner Genesung ein Ausdruck von der Liebe zu den Adressaten. Es ist, als trüge sich mein „perfektes Geschenk“ weiter – verborgen, geheimnisvoll und voller himmlischer Kraft. Und ich werde in jedes Geschenk und in die Plätzchen, die ich backe ein Segensgruß mit hineinweben mit all meinen guten Wüschen und meiner Liebe.- noch bewusster, noch inniger, noch tiefer: Frieden, Wohlwollen, Hoffnung, eine Sehnsucht, eine Anteilnahme und eine Freude. Welch ein Geschenk, das ich einfach weitergebe, ohne es selbst zu verlieren.
Ich fühle mich beschenkt und bereichert, gerne lebend, hoffnungserfüllt und zuversichtlich – im achtsamem Umgang mit mir selber und anderen. Für mich eine Keimzelle, um Gutes zu schaffen und mich dafür einzusetzen, die Welt mit meinen Fähigkeiten ein wenig schöner und das Leben lebenswerter zu machen.- für andere und auch für mich.selber.
Ich bin dankbar, in dieser Krankheit neu entdeckt zu haben, welche Ressourcen ich habe und welchen Reichtum ich in mir trage, um dieser innerlich tiefen Sehnsucht Zugang zu verschaffen und sie greifbar und erfahrbar werden zu lassen. Jesaja in der Bibel beschreibt es mit dem Bild des verdorrten Baumstumpfs, aus dem eine neue Knospe hervorwächst. Und ebenso erklingt in mir der Psalm 139, der davon erzählt, dass Gott mich von allen Seiten umgibt, dass er mich wunderbar geschaffen hat und ich in seinen Augen kostbar bin.
Jesus ist geboren, um uns mit seinem Leben ein Beispiel zu geben, dass wir ins Licht gehen mit der Gewissheit, dass uns Gottes Liebe immer begleiten wird. Und überall, wo in der Weihnachtsgeschichte von einem Stern oder einem. Licht erzählt wird, erinnere ich mich an meinen Weg, der sich mir immer neu erschließt.- auch an diesem Jahresende.
Ich wünsche dir ein „perfektes Geschenk“ das die Tür auch zu deiner Seele öffnet und dich motiviert, das Licht, das auch aus dir scheint in die Welt zu den Menschen zu tragen in Gelassenheit und Verbundenheit und dem Vertrauen darauf, dass wir alle kostbar sind in Gottes Augen..
In diesem Sinne soll dein Weihnachten voller Segen sein und das Neue Jahr viel Gutes hervorbringen.
Von Herzen
Maria